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Risiken und Nebenwirkungen

Psychotherapie und hiermit verbundene Dienstleistungen

Risiken und Nebenwirkungen von Therapie

Wie jede Form ärztlich-therapeutischer Behandlung kann auch eine Psychotherapie zu unerwünschten Nebenwirkungen führen.

Diese im Verlauf einer Psychotherapie möglichen Nebenwirkungen können insbesondere in Veränderungen von Denk-, Verhaltens- und Erlebnisgewohnheiten, in Änderungen der Art der Beziehungsgestaltung im privaten wie beruflichen Umfeld oder auch in Veränderungen wichtiger Einstellungen oder persönlicher Werte bestehen, die – obwohl sie oft zu Beginn der Therapie sogar beabsichtigt und gemeinsam vereinbart waren – in ihren Auswirkungen zunächst nicht vollumfänglich absehbar und vielleicht auch nicht erwünscht waren.
Dies kann im Einzelfall erhebliche Auswirkungen auf die Beziehungsgestaltung z.B. in Partnerschaft, Familie, Freundes-, Bekannten- oder Kollegenkreis bzw. gegenüber Vorgesetzten haben. Auch persönliche Werte und Ziele oder die berufliche Orientierung können davon betroffen sein.

In seltenen Fällen kann es als Nebenwirkung auch zu Trennungen oder zur Beendigung eines Arbeitsverhältnisses kommen. Es sei an dieser Stelle jedoch auch erwähnt, dass Veränderungen des eigenen Blickes auf diese Beziehungen und mögliche Herausforderungen, die daraus entstehen, meist große Chancen für eine Gesundung oder ein Wachstum der Paar- oder der Arbeitsbeziehung bieten.

Auch kann sich im Verlaufe der Therapie die ursprüngliche Symptomatik vorrübergehend verstärken oder es können neue psychische oder psychosomatische Symptome auftreten. Dies kann insbesondere dann geschehen, wenn Sie versuchen, bestimmte Gefühle oder Gedanken zu verdrängen oder anderweitig zu vermeiden oder zu bekämpfen, deren Akzeptanz eine vermutlich notwendige Vorraussetzung für die eigene Gesundwerdung ist.

Eine solche vorrübergehende Symptomverstärkung ist manchmal eine unvermeidliche und manchmal vielleicht auch notwendige Nebenwirkung im Rahmen des individuellen Therapiefortschrittes, jedoch ist eine solche Symptomverstärkung wiederum auch keineswegs zwingend erforderlich. Es kann mitunter auch sein, dass alte, als traumatisch erlebte Erinnerungen reaktiviert werden, für deren Begegnung noch keine hinreichende Resilienz bzw. noch keine ausreichende Zuversicht in das eigene Emotionsregulationsvermögen besteht. Dies kann schlimmstenfalls zu posttraumatischem Stress oder zur sog. Dissoziation führen. Auch dies ist nicht wirklich gefährlich. Letztendlich sind wir es selbst, die den Dingen die Bedeutung geben, die sie für uns haben, auch wenn es uns manchmal nicht so erscheint. Dennoch macht es erfahrungsgemäß wenig Sinn, den eigenen Kopf in den Rachen von etwas zu stecken, von dem man meint, es sei ein Tiger. Es ist wichtig, dass wir erkennen lernen, dass wir uns nicht mehr als Opfer von etwas erfahren müssen, mit dem wir schon längst leben.

Zögern Sie im Zweifelsfall nicht, Ihren Therapeuten oder Ihre Therapeutin auf solche Phänomene anzusprechen.

Auch kann es – trotz insgesamt guter Heilungsprognosen bei Psychotherapie – geschehen, dass die Behandlung auch nach längerer Therapiedauer keine ausreichende Wirkung zeigt. Dies kann verschiedene Ursachen haben, wie z.B. eine Störung in der therapeutischen Beziehung, ein ungünstiges Therapiesetting, ein falsch gewählter Therapiefokus oder ungünstige Therapiemethoden oder -strategien, mitunter auch eine mangelnde Motivation oder Selbstöffnungsbereitschaft bzw. -fähigkeit seitens des/der Patienten/in. Dies kann die Motivation des/der Patienten/in für weitere notwendige therapeutische Bemühungen erheblich beeinträchtigen. Sprechen Sie auch in einem solchen Falle Ihren Therapeuten oder Ihre Therapeutin darauf an.

Machen Sie sich bei alledem klar, dass der therapeutische Prozess bei Ihnen liegt und nicht beim Therapeuten. Der Therapeut / die Therapeutin ist ein mehr oder weniger guter und geeigneter Katalysator für Ihren Prozess und Ihren therapeutischen Fortschritt. Er / sie “macht” diesen Fortschritt nicht.