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Behandlungsangebote: Achtsamkeitstraining

formelle Achtsamkeitspraxis

Achtsamkeitstraining

Die Achtsamkeitspraxis ermöglicht uns, aus der Identifikation mit belastenden Gedanken und Gefühlen herauszutreten und einen anderen Standpunkt einzunehmen, der uns dabei hilft, mit mehr Leichtigkeit mit dem zu sein, was wir gerade im Innen und Außen erfahren.

Da unser seelisches Leiden davon abhängt, wie wir unsere Wahrnehmungen beurteilen und bewerten, liegen die Möglichkeiten der Einflussnahme auf unsere Befindlichkeit nicht so sehr in der Außen- und Umwelt, sondern in der Erkenntnis, dass die Wahrnehmung und Interpretation der Phänomene von uns selbst geschaffen wird und dass wir uns dabei “auf die Schliche kommen” können. 
Konkret bedeutet dies, dass wir uns selbst bei der Schaffung und Beschreibung unserer Wirklichkeit achtsam zuschauen können. Indem wir dies lernen und üben, gelangen wir in einen anderen mentalen Zustand, der allmählich aus dem seelischen Leiden herausführt. 

Hieraus ergibt sich, dass Achtsamkeitspraxis einen zentralen Stellenwert für die moderne Psychotherapie in Bezug auf die Bewältigung der meisten psychischen und psychosomatischen Beschwerdebilder hat, da es bei deren Bewältigung im Kern fast immer um die Art des Seins mit den Gedanken, Gefühlen und Empfindungen geht, die sich um diese Beschwerden ranken und aus denen die Beschwerden letztlich bestehen (“Es sind nicht die Dinge selbst, die uns beunruhigen, sondern die Vorstellungen und Meinungen von den Dingen”, Epiktet, ca. 50 n. Chr.). 

Mit etwas Erfahrung erkennen wir mehr und mehr, dass die Dinge im Innen und Außen, unter denen wir bislang glaubten zu leiden, keinerlei Bedeutung aus sich selbst heraus haben. Sie haben exakt die Bedeutung, die wir ihnen geben. Es macht also Sinn, damit aufzuhören, uns weiterhin als Opfer unserer Gedanken, Konzepte und Glaubensüberzeugungen darüber zu verstehen und gänzlich in die Eigenverantwortlichkeit für unser Erleben zu gelangen. Es macht Sinn, damit aufzuhören, Gedanken und alten Urteilen und Glaubenssätzen - letztlich aus reiner Gewohnheit - immer noch Macht und Bedeutung zu geben, die nur zu unerfreulichen Erlebniszuständen führen können.

Um diese meist sehr hartnäckigen Denk- und Erlebensgewohnheiten zu unterbrechen, anstatt sie weiter zu nähren, ist es oft sehr hilfreich, den “Therapiebaustein Achtsamkeit” für eine Weile zum Fokus der Behandlung zu machen. Auch zeigt sich, dass es besonders effektiv ist, dies in der Gruppe zu tun, wo heilsame Gruppenwirkfaktoren diesen Prozess unterstützen. Es heißt aus gutem Grunde “Achtsamkeit ist nicht alles. Aber ohne Achtsamkeit ist alles nichts!” Nicht selten erinnert uns die Achtsamkeit daran, dass wir bereits alles “haben”, um glücklich und frei sein zu können.

Aus all diesen Gründen biete ich meinen Psychotherapiepatient*innen die Teilnahme an einem 10-wöchigen Achtsamkeitstraining an, dessen 2 – 2,5 stündige Sitzungen thematisch aufeinander aufbauen, ineinandergreifend vernetzt und inhaltlich auf die Erfordernisse der ambulanten Therapie abgestimmt sind. Inhalt und Ablauf des Trainings entsprechen dem bekannten  8-wöchigen MBCT -(Mindful Based Kognitive Therapie-) Training, ergänzt durch ein Modul aus dem MBCL- (Mindful Based Compassionate Living-) Training. Der mehrwöchige Kursverlauf dient der Verankerung der Achtsamkeitspraxis im täglichen Leben.

Konkrete Herausforderungen im Zusammenhang mit den Schwierigkeiten, die Sie in die Therapie führen, werden hier in achtsamkeitsbasierter Weise betrachtet, untersucht und behandelt. 

Die Sitzungen werden als Gruppentherapie von der Krankenversicherung erstattet. Darin inbegriffen sind Audiodateien und schriftliche Übungsmaterialien. Meditationsmatten und -kissen sowie Decken werden ebenfalls von der Praxis bereit gestellt.

Sie werden letztlich im Ausmaß des rechten Bemühens von einem Achtsamkeitstraining profitieren.

Dieses Bemühen beinhaltet gleichzeitig auch die Entwicklung von Geduld und Großzügigkeit mit sich selbst, Selbstfürsorge und Selbstmitgefühl. Es beinhaltet auch die Neugierde darauf, wie es gelingt, sich mit Leichtigkeit, statt mit Anstrengung zu bemühen. Dies ist ein zentraler Aspekt! Lernen Sie, sich ohne Anstrengung zu bemühen!

Sie beschreiten damit einen Weg, der mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit Ihren Lebensstil verändern wird.

Das von mir angebotene Achtsamkeitstraining ist säkulär, d.h. nicht in irgendeiner Form religiös gebunden.

Siehe auch:
Offene Achtsamkeitsabende